Berlin – In der CDU gibt es offenbar Streit um die Zuständigkeit in der Bildungspolitik. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Focus“ konnten sich die beiden Vorsitzenden der Parteikommission in der Abschlusssitzung nicht einigen, wie künftig die Verantwortung aufgeteilt werden soll. Bundesforschungsministerin Annette Schavan will das Grundgesetz ändern, damit der Bund mehr mitreden kann.Der Co-Vorsitzende der Kommission, Sachsens Kultusminister Roland Wöller, ist strikt dagegen. „Einer Volkspartei kann es nur gut tun, offen über wichtige Zukunftsfragen zu reden“, kommentierte Wöller im Gespräch mit „Focus“ den Streit. So geht die Arbeitsgruppe mit zwei Vorschlägen in die Vorstandssitzung am 27. Juni. Darüber hinaus will die Kommission weit reichende Veränderungen im Bildungssystem anstoßen. So sollen Kindergarten und Kita „echte Bildungsinstitutionen“ werden – mit nahtlosem Übergang zur Grundschule. Erziehern soll eine Schulkarriere offen stehen. „Erzieher aus Kindergärten sollen die Chance auf Fort- und Weiterbildung bekommen, um dann auch im Grundschulbereich eingesetzt werden zu können“, erläuterte Wöller die Idee. Die Partei wolle die frühe Bildung viel stärker gewichten. Die Kommission schlägt vor, dass das letzte Kindergartenjahr ein verbindliches Vorschuljahr wird. Geht es nach der Arbeitsgruppe, dann verabschiedet sich die CDU auf ihrem Parteitag im Herbst von der Hauptschule. Sie sei „ein alter Zopf – ein Auslaufmodell, das bei den Eltern schon lange keine Akzeptanz mehr findet“, so Wöller. Die Experten fordern neben dem Gymnasium nur noch eine weiterführende Schulart, die Haupt- und Realschulabschluss unter einem Dach bietet. [dts Nachrichtenagentur]
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