München – Im Kampf gegen sexuellen Missbrauch fordert die scheidende Bundesbeauftragte Christine Bergmann, Opfern einen staatlichen Rechtsanspruch auf Zugang zu einer Beratungsstelle zu geben. Nur so könne aus ihrer Sicht dafür gesorgt werden, dass die notleidenden Beratungsstellen für missbrauchte Erwachsene und Jugendliche endlich finanzielle Sicherheit hätten und ihre Arbeit tun könnten, sagte Bergmann der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagausgabe). Bergmann, die kommende Woche ihr Amt abgeben wird, sagte, trotz aller Beratungen am runden Tisch gegen Missbrauch stünden noch immer konkrete Aussagen staatlicher Stellen zur besseren Finanzierung dieser Anlaufstellen aus.Sie forderte Bund, Länder und Kommunen auf, sich stärker zu engagieren. Die Beratungsstellen seien „immens wichtig“. Noch gebe es große Lücken, so fehlten etwa Anlaufstellen für erwachsene Männer, für Menschen mit Behinderungen sowie Migranten. In ländlichen Gebieten sei das Angebot viel zu gering. „Alle Organisationen müssen jedes Jahr neu um Gelder betteln, sie brauchen aber dringend eine gesicherte Finanzierung“, sagte Bergmann. „Wir brauchen einen Rechtsanspruch Betroffener auf Beratung, so wie im Bundeskinderschutzgesetz vorgeschlagen oder bei der Schwangeren-Konfliktberatung. Nur dann kann es eine verbindliche und solide Finanzierung geben“, fügte sie hinzu. [dts Nachrichtenagentur]
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