Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Nahost-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik, Guido Steinberg, hält eine Machtübernahme der Muslim-Bruderschaft in Ägypten für möglich. „Die Gefahr besteht, weil die Muslim-Bruderschaft die einzige Oppositionsgruppe ist, die über landesweite Strukturen verfügt“, sagte er der „Mitteldeutschen Zeitung“. „Sie spielt im Moment keine Rolle. Aber sie ist da.“Gleichwohl sei es „alternativlos“, auf die Opposition zu setzen. „Sonst macht sich der Westen komplett unglaubwürdig.“ In jedem Fall werde ein neues Regime eine gegenüber Israel kritischere Haltung einnehmen, fügte Steinberg hinzu. Denn dem ägyptischen Staatspräsidenten Husni Mubarak werde unter anderem zur Last gelegt, dass er das israelische Vorgehen im Gaza-Streifen dulde. Mubarak fürchte seinerseits die Allianz der im Gaza-Streifen herrschenden radikal-islamischen Hamas und der Muslim-Bruderschaft. Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, glaubt hingegen nicht an eine akute islamistische Gefahr. „Ich sehe nicht, dass Islamisten den Volksaufstand anführen oder provoziert hätten“, erklärte er der „Mitteldeutschen Zeitung“. „Das ist ein Volksaufstand. Man darf ihn nicht als islamistisch bezeichnen.“
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