Brüssel/Berlin/Paris (dts Nachrichtenagentur) – Vor dem Nato-Gipfel im November droht eine Auseinandersetzung zwischen Frankreich und Deutschland über die nukleare Abrüstung. Bei einem Treffen Mitte Oktober soll einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ zufolge das neue Strategische Konzept der Nato endgültig abgestimmt werden. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) muss bezüglich seiner Forderung nach einer weiteren Reduzierung der Atomwaffen mit Widerstand rechnen.In einem geheimen Entwurf des neuen Konzepts der Allianz wird zwar sowohl die Nato-Strategie der nuklearen Abschreckung bestätigt, allerdings in einer anderen Passage auch das langfristige Ziel einer nuklearwaffenfreien Welt benannt. Westerwelle sieht die Notwendigkeit von Nuklearwaffen durch das geplante Raketenabwehrsystem der Nato weiter relativiert und möchte das in der neuen Strategie erwähnt wissen. Frankreich stemmt sich grundsätzlich gegen Abrüstungsvisionen. Schon die Erwähnung des Ziels einer atomwaffenfreien Welt in dem Nato-Konzept geht Frankreich zu weit. Paris sieht dadurch seine nationale Souveränität in Frage gestellt. Für die Abstimmung rechnet die Bundesregierung deshalb mit dem Versuch Frankreichs, die Passagen zur Abrüstung so weit wie möglich aufzuweichen.
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