Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Ostdeutsche Politiker haben das Vorhaben des gewählten US-Präsidenten Donald Trump kritisiert, an der Grenze zu Mexiko eine Mauer zu bauen. „Gerade aus der deutschen Erfahrung kann man von dem Bau von Mauern bloß abraten“, sagte die Vorsitzende der Linkspartei, Katja Kipping, der „Berliner Zeitung“ (Freitagsausgabe). „Insofern ist das ein absurdes Vorhaben.“
Der einstige Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer erklärte: „Die Mauer zu Mexiko ist noch verrückter als die Mauer, die wir eingerissen haben.“ Das schreckliche Bauwerk werde das Problem zudem nicht lösen, denn es bestehe in den ökonomischen und sozialen Ungleichheiten auf der Welt. Der letzte Außenminister der DDR, Markus Meckel (SPD), sieht zwischen deutsch-deutscher und US-mexikanischer Grenze „mehr Unvergleichbarkeit als Vergleichbarkeit. Die Situation ist völlig anders.“ Es gebe zwar derzeit sowohl in den USA als auch in Europa ein Migrationsdilemma. Das jedoch müsse im bilateralen Gespräch bewältigt werden und die Menschen achten, sagte der Ratsvorsitzende der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur der „Berliner Zeitung“. Und dass Trump die Mexikaner auch noch zur Kasse bitten wolle, sei „ein starkes Stück“. Der designierte US-Präsident hatte seine Ankündigung aus dem Wahlkampf am Mittwoch bei einer Pressekonferenz bekräftigt.