Wenn ein Impfstoff gegen das Coronavirus auf dem Markt ist, soll ein Arzt bis zu 96 Menschen an einem Tag impfen können.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Für jeden Patienten soll die Prozedur von der Ankunft an der Impfstelle bis zum Vollzug möglichst nicht länger als 15 Minuten dauern. Das geht aus den „Empfehlungen für die Organisation und Durchführung von Impfungen gegen Sars-Cov-2“, hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ in ihren Dienstagausgaben berichten.
Aufklärung immer durch Arzt
„Die Aufklärung kann ausschließlich durch ärztliches Personal erfolgen – im Gegensatz etwa zur Impfung an sich, die an geschultes medizinisches Assistenzpersonal delegiert werden kann“, heißt es in dem Text. Das 24-seitige Papier enthält eine detaillierte Übersicht, wie die Impfungen bundesweit laufen sollen. Unterteilt wird in drei Phasen. In den ersten beiden Phasen (Phase 1A und 1B), wenn der Impfstoff noch begrenzt ist und sich wahrscheinlich hohe Anforderungen an die Lagerung wie zum Beispiel eine Kühlung bei minus 60 Grad stellen, sollen Impfzentren die Arbeit übernehmen.
Anfangs wird der Impfstoff auch nur in Mehrdosenbehältnissen lieferbar sein. Für Arztpraxen, die in der dritten Phase die Impfungen übernehmen, sollen später Einzeldosen zur Verfügung stehen, die auch nicht mehr bei so großen Minus-Temperaturen gelagert werden müssen. „Mittelfristig“, so heißt es in dem Papier, würden mehrere Impfstoffe in der EU zur Verfügung stehen. Aufgelistet sind insgesamt sieben, darunter der des deutschen Entwicklers Biontech und des US-Pharmakonzerns Moderna, der an diesem Montag eine 94-prozentige Wirksamkeit seines Impfstoffes bekannt gegeben hatte.
Logistisch wird das Einrichten der Impfzentren ein Kraftakt für Bund, Länder und Kommunen. Das Papier sieht eine lange Liste von Institutionen vor, die personell und organisatorisch helfen sollen. Dazu zählen unter anderem: Der Öffentliche Gesundheitsdienst, Niedergelassene Ärzte und ihre Organisationen, Kliniken, Bundeswehr und Hilfsorganisationen wie DRK und THW. Für die Beherbergung der Zentren kommen den Plänen der Bundesregierung zufolge neben großen Hallen auch Kirchen, Zelte und Container in Frage.