Kairo (dts Nachrichtenagentur) – Der Publizist Peter Scholl-Latour rechnet mit einem Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak. „Mubaraks letzte Stunde, jedenfalls politische Stunde, hat geschlagen“, so der Journalist und Nah-Ost-Experte in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Die Hoffnungen auf den möglichen Nachfolger Mubaraks, Mohammed El Baradei, seien eher begrenzt, da er im Westen bekannt und geschätzt ist und in Ägypten relativ unbekannt sei.Die noch abwartende Muslimbruderschaft habe jedoch Chancen, die Landbevölkerung zu repräsentieren, so Scholl-Latour. Der „Islam in Ägypten, auch der der Muslimbrüder“ sei inzwischen „gar nicht mehr radikal“. Sie seien zudem die „einzige wirklich organisierte Kraft der Opposition“. Man müsse sich „damit abfinden, dass islamische Staaten nach anderen Gesetzen regiert werden als die westlichen Demokratien“, so der Journalist.
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