Foto: Frau mit Telefon am Ohr, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Im Kampf gegen das Coronavirus rechnet das Robert-Koch-Institut (RKI) bereits kommende Woche mit ersten Ergebnissen bei der Auswertung von Mobilitätsdaten der Bevölkerung. „Wir werten die Daten gerade aus. Erste Ergebnisse erwarten wir wahrscheinlich nächste Woche“, sagte der Leiter der zuständigen Arbeitsgruppe, Dirk Brockmann, der „Welt am Sonntag“.
Damit soll erstmals eine Analyse dazu möglich sein, ob sich das Mobilitätsverhalten verändert habe und die Bürger weitgehend zu Hause blieben. Das RKI ist die zentrale Einrichtung der Bundesregierung bei der Krankheitsüberwachung und Prävention. Laut Brockmann ist es das Ziel, die weiteren Verbreitungswege von Corona in Deutschland „auf Landkreisebene in Computermodellen zu simulieren“. Gemessen werden solle, ob die Mobilität durch Verhaltensänderungen der Bevölkerung „deutlich nachgelassen hat“, sagte Brockmann. Dadurch könne man besser abschätzen, ob Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen und Ausgangssperren greifen würden. Die Beurteilung, wie viele Verkehrsströme es zwischen Landkreisen noch gebe, sei sehr wichtig für die Vorhersagen der Pandemie innerhalb Deutschlands. Nach Angaben des Arbeitsgruppen-Leiters ist die Untersuchung auf mehrere Wochen angelegt. Basis dafür seien anonymisierte zusammengefasste Mobilitätsdaten, „die man normalerweise bei der Firma Motionlogic kaufen kann“. Von dem Tochterunternehmen der Telekom habe das RKI schon ein erstes Datenpaket für ganz Deutschland im Umfang von „etwa fünf Gigabyte für das letzte Quartal 2019“ kostenlos erhalten. Anfang nächster Woche werde das RKI ein neues Paket mit Mobilitätsdaten der letzten drei Wochen bekommen. Beide Datensammlungen sollen dann für die Prognosen miteinander verglichen werden.