Saarbrücken/Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Wenige Tage vor einer Vorstandsklausur der Linken wachsen die Spannungen zwischen der Bundespartei und dem Landesverband von Ex-Linken-Chef Oskar Lafontaine. Wie der „Spiegel“ berichtet, hatte Berlin die Genossen an der Saar aufgefordert, Passagen in der Landessatzung zu ändern. Darin heißt es unter anderem, Mitglieder hätten sich „loyal“ zu verhalten.Viele Parteimitglieder protestierten dagegen, weil es sie an die SED erinnere, wenn „parteischädigendes Verhalten“ wieder bestraft würde. Saar-Landeschef Rolf Linsler will die beanstandeten Sätze allerdings nicht ändern. Der Vorwurf, man wolle unliebsame Mitglieder ausschließen, entbehre jeder Grundlage, schrieb er an die Bundespartei. Die umstrittenen Formulierungen zielten auf Mitglieder, die führende Parteivertreter als „Politgangster“ diffamierten, die angeblich das DDR-Regime wieder errichten wollten. Angesichts der vielen öffentlichen Auftritte Lafontaines in den letzten Tagen warnt Bundesvorstandsmitglied Steffen Harzer den Saarländer davor, „die graue Eminenz“ zu geben. „Das tut der Partei nicht gut.“ Lafontaine solle Fraktionschef im Saarland bleiben.
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