Dresden – Die von der CDU angestrebte Abschaffung der Hauptschule als eigene Schulform hat Sachsens Kultusminister Roland Wöller (CDU) um die Forderung nach einer stärkeren Vereinheitlichung des deutschen Schulsystems erweitert. In einem Interview der „Bild-Zeitung“ (Dienstagausgabe) führte der CDU-Politiker zur Begründung die bislang mangelnde Vergleichbarkeit der schulischen Anforderungen an. Diese seien Ausdruck einer „zu schwachen Kooperation“ der Bundesländer.Viele Eltern würden „daran verzweifeln, weil sie mit ihren Kindern nicht mobil sein können“, beklagte der sächsische Bildungsminister. Wöller sagte der Zeitung: „Wir brauchen ein Schulsystem, das man noch überblickt.“ Der CDU-Politiker kritisierte, dass es in Deutschland „96 Schularten“ gebe, was „einfach zu viele“ seien. Das Schulsystem sei „gelegentlich mit einem Polit-Labor verwechselt“ worden. Dabei seien Schüler „die Versuchskaninchen“ gewesen – „das darf nicht sein“, mahnte der sächsische Bildungsminister. Deshalb solle es nach dem Willen der CDU künftig neben dem Gymnasium nur noch eine weiterführende Schulart mit Hauptschul- und Realschulabschluss geben: „Die klassische Hauptschule hat keine Akzeptanz und wird in der jetzigen Form nicht überleben“, bekräftigte Wöller. Zugleich plädierte der CDU-Politiker für mehr Ganztagsschulen: „Auch nachmittags benötigen Kinder eine hochwertige Betreuung – wie beispielsweise mit Sportunterricht oder Nachhilfe.“ Ganztagsschulen würden vor allem Frauen helfen, Beruf und Familie zu vereinbaren. Der Minister sprach sich dafür aus, in einem Zug den Übergang vom Kindergarten in die Schule „harmonischer“ zu gestalten. [dts Nachrichtenagentur]
Vorheriger ArtikelZeitung: FDP-Spitze berät am Wochenende bei Klausur über Steuerkonzept
Nächster Artikel Vodafone startet neue Mobilfunktechnik LTE in zwei deutschen Städten
News Redaktion
Die unabhängige News-Redaktion filtert die Nachrichten des Tages, ordnet Hintergründe ein und verschafft wichtigen Themen die nötige Aufmerksamkeit. Wir arbeiten frei von Einflüssen Dritter – ohne Konzern-Beteiligung, Fördermittel und Kredite. - mehr
MEHR ZUM THEMA