Schwerin (dts Nachrichtenagentur) – Der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering (SPD), setzt trotz der zunehmenden Spannungen mit Moskau auf die Abschaffung der Russland-Sanktionen. „Die wechselseitigen Sanktionen haben nichts gebracht. Sie sollten schnellstmöglich abgebaut werden. Das setzt voraus, dass sich beide Seiten aufeinander zubewegen“, sagte der Sellering der „Welt am Sonntag“.
„Säbelrasseln“ bringe nicht weiter. SPD-Vize-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel hofft hingegen auf die Elemente der Brandtschen Ostpolitik, um die gegenwärtige Krise mit Russland zu entschärfen. „Die SPD muss das Erbe der Entspannungspolitik gerade in Zeiten der Krise mit neuem Leben erfüllen. Beharrliche Diplomatie, Wandel durch Annäherung und unermüdliches Offenhalten von Gesprächskanälen sind die Instrumente, die Friedensperspektive und Entspannung der Beziehungen ermöglichen können. Das gilt insbesondere für das Verhältnis zu Russland“, sagte Schäfer-Gümbel der Zeitung. Russland sei ein „schwieriger“ Partner. „Aber Russland ist ein wichtiger Akteur, ohne den die Lösung vieler globaler Fragen – etwa für Frieden in Syrien – unmöglich ist. Deshalb brauchen wir gute Beziehungen“, so Schäfer-Gümbel.