Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Überschuss der Sozialversicherung wird sich im Jahr 2017 mehr als halbieren. Das Plus wird von vier auf rund 1,8 Milliarden Euro sinken, berichtet das „Handelsblatt“ (Montagsausgabe) unter Berufung auf Berechnungen des „Kieler Instituts für Weltwirtschaft“ (IfW). Die Arbeitslosenversicherung wird im nächsten Jahr noch einen Überschuss von fast fünf Milliarden Euro erzielen.
IfW-Forscher Jens Boysen-Hogrefe sieht hier sogar Spielraum für eine Beitragssenkung: „Die andauernden Überschüsse sollten als Anlass genommen werden, über den Beitragssatz nachzudenken.“ Einen moderaten Überschuss von einer Milliarde Euro dürfte trotz erheblicher Leistungsausweitungen auch die Pflegeversicherung aufweisen. Zieht man die Zuweisungen an den Pflegevorsorgefonds ab, wäre allerdings auch sie schon im Minus. Die Gesetzliche Rentenversicherung wird demnach im kommenden Jahr defizitär sein. Der Fehlbetrag wird sich 2017 auf rund drei Milliarden Euro summieren. Das Defizit der gesetzlichen Krankenversicherung wird rund eine Milliarde Euro betragen. Ab 2018 werden die Beitragszahler sich daher auf höhere Beiträge einstellen müssen.
