Foto: Andrea Nahles (SPD), Deutscher Bundestag / Lichtblick / Achim Melde, über dts Nachrichtenagentur
Berlin – Die SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles will nicht das Rollenmodell für andere berufstätige junge Mütter sein. In der „Zeit“ berichtet die Politikerin, die eine sechs Monate alte Tochter hat, wie sie neuerdings immer wieder von berufstätigen Müttern angesprochen werde. „Sie wünschten sich mich als öffentliches Rollenmodell dafür, dass Kind und Karriere vereinbar sind. Mit dieser Vorbildrolle fühle ich mich überfordert. Ich neige auch nicht dazu, mein Privatleben nach außen zu kehren.“Nahles kritisiert: „Wir haben uns in Deutschland immer noch nicht vollständig vom Familienbild des 19. Jahrhunderts verabschiedet. Unsere Vorstellungen von Familie und Erziehung haben nicht ganz Schritt gehalten mit unserer Ökonomie und den Ansprüchen junger Menschen an ihr Leben.“ Frauen stünden vor einer schweren Lebensentscheidung: „Entscheiden wir uns für Kinder, sind wir mit Anforderungen konfrontiert, denen wir oft weder entsprechen wollen noch können, nach denen uns die Gesellschaft aber beurteilt.“ Einige Frauen verzichteten trotz Kinderwunsch auf Nachwuchs, „um dieser Zerreißprobe zu entgehen“. [dts Nachrichtenagentur]