Die SPD fürchtet, dass Deutschlands Schulen auf mögliche neuerliche Einschränkungen durch die Corona-Pandemie nicht ausreichend vorbereitet sind und sieht dafür eine Verantwortung bei Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU).
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – „Was immer noch fehlt ist ein einheitliches Konzept, wie Schule in Zeiten der Pandemie gelingen kann“, sagte sie stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagfraktion, Bärbel Bas, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgaben). Die SPD wirft Karliczek vor, dass die Bundesmittel aus dem so genannten Digitalpakt Schule nicht schnell genug abflössen, weil bürokratische Hürden zu hoch seien.
Schnelle Lösungen sind gefragt
„Die Schulen brauchen jetzt das Geld über den Digitalpakt und nicht erst in ein paar Monaten oder gar Jahren“, sagte Bas. „Es braucht eine schnelle Lösung, die Karliczek zusammen mit der Kultusministerkonferenz entwickeln sollte“, so die SPD-Politikerin weiter. „Das Geld ist da und kann jetzt dazu beitragen, den Schulalltag inmitten der Corona-Pandemie zu vereinfachen. Statt Home-Schooling, das auf aktive Elternarbeit setzt, braucht es eine Mischung aus Präsenzunterricht und E-Learning Zuhause“, fügte sie hinzu.
Darüber hinaus forderte Bas finanzielle Unterstützung für Familien, die sich die Neuanschaffung digitaler Endgeräte nicht leisten könnten. „Für Kinder und Jugendliche aus finanziell schwachen Familien brauchen wir zudem ein Förderprogramm, um die digitale Spaltung an Schulen zu überwinden“, sagte sie. „Es darf nicht am Geldbeutel der Eltern liegen, ob die Kinder Förderrückstände aufholen können. Auch hier ist die Bildungsministerin Karliczek gefragt.“ In der Coronakrise war deutlich geworden, dass deutsche Schulen im Vergleich zum Ausland bei der Digitalisierung und dem elektronischen Lernen zum Teil weit hinterherhinken.