Foto: Polizist im Einsatz, über dts Nachrichtenagentur
Dresden (dts Nachrichtenagentur) – Die mutmaßliche rechte Terrorvereinigung aus dem sächsischen Freital, der drei Anschläge zur Last gelegt werden, hätte womöglich früher gestoppt werden können. Dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ liegen nach eigenen Angaben Indizien vor, wonach die Polizei einen Beamten im Umfeld der Gruppe positioniert hatte. Dieser Zeuge hatte umfänglich über den vermutlich ersten Anschlag der Gruppe ausgesagt, Namen und Chats preisgegeben und erklärt, er sei bei einem Anschlag sogar dabei gewesen.
Die Staatsanwaltschaft sicherte dem Informanten Vertraulichkeit zu. In dem Vernehmungsprotokoll ist jedoch vermerkt, der Unbekannte habe sich mit einer Dienstmarke legitimiert. Als ladungsfähige Adresse ist die der Polizeidirektion Dresden angegeben. Aus Sicherheitsbehörden heißt es dazu, es habe keinen verdeckten Ermittler in der Gruppe gegeben; die Angaben über den Zeugen seien in dem Protokoll irrtümlich falsch ausgefüllt worden. Vor dem zweiten Anschlag der Gruppe hatten die Ermittler bereits einen Telefonanschluss im Umfeld der Beschuldigten abgehört. Laut Abhörprotokoll hatten die Strafverfolger so Stunden vor der Tat Hinweise auf einen geplanten Angriff auf ein linkes Wohnprojekt in Dresden. Verhindert wurde dieser Anschlag nicht. Die rechtsextreme Gruppe hat nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft später einen weiteren Anschlag auf eine Freitaler Flüchtlingsunterkunft begangen, bei dem ein Flüchtling verletzt wurde. Nur durch Glück wurde bei den anderen beiden Anschlägen niemand verletzt.