
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat den gewählten US-Präsidenten Donald Trump an die Bedeutung der Beziehungen zu China und zu Europa erinnert. „Der angekündigte Ausstieg der USA aus dem Transpazifischen Freihandelsabkommen TPP macht einen außenpolitischen Fokus der Amerikaner auf China noch dringlicher“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der „Funke-Mediengruppe“. Zuvor war bekannt geworden, dass Trump – in Abkehr von der jahrzehntelangen US-Politik – mit der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-wen telefonierte, was in Peking für Irritationen sorgte.
China betrachtet Taiwan als Teil der Volksrepublik. Steinmeier sagte weiter, er hoffe, dass „die künftige amerikanische Administration – wie alle ihre Vorgänger – das transatlantische Verhältnis wertschätzt – nicht nur zu Deutschland, sondern zu Europa insgesamt“. Die Beziehungen zwischen Europa und Amerika seien das Fundament des Westens. „Sie müssen von beiden Seiten gepflegt werden.“ Steinmeier betonte, man müsse sich darauf einstellen, dass sich die US-Außenpolitik verändern werde. Die Amerikaner würden ihre Forderung an die Europäer, sich stärker an der Gewährleistung der eigenen Sicherheit zu beteiligten, „sicher noch deutlicher formulieren“. Er gehe aber nicht davon aus, dass es zu einem Rückzug der USA aus der Nato komme.