Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Viele Kindertagesstätten sind hoch mit Schadstoffen belastet. Diesen Verdacht legen erste Zwischenergebnisse einer bundesweiten Studie des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nahe, bei der Staubproben aus bisher 14 Einrichtungen analysiert wurden. Die Konzentration der darin nachgewiesenen Schadstoffe, zumeist Rückstände und Ausdünstungen aus PVC-Böden, Regenjacken, Gummistiefeln oder Spielzeug, sei „sehr besorgniserregend“, sagt BUND-Chemieexpertin Patricia Cameron.Unter anderem seien Phthalate und Bisphenol A gefunden worden, die stark auf das empfindliche Hormonsystem von Kindern wirken. Die Stoffe, die die Kinder beim Atmen, Essen und Spielen aufnehmen, gelten als fortpflanzungsschädigend und möglicherweise krebserregend. Der Weichmacher DEHP wurde in sechs der untersuchten Kita-Proben in so hoher Konzentration nachgewiesen, dass die Einrichtungen nach Maßstäben des Umweltbundesamts zu den am stärksten belasteten fünf Prozent der deutschen Haushalte gezählt werden müssen. DEHP hat eine schädliche Wirkung auf Hoden, Nieren und Leber. Der bisherige Test habe aber auch deutlich gezeigt, erklärt Cameron, dass es möglich sei, die Belastungen niedrig zu halten. So seien in einer Staubprobe nur 133 Milligramm DEHP pro Kilo nach gewiesen worden, in der am stärksten belasteten dagegen 9.400 Milligramm. Der BUND bietet Erziehern und Eltern weiter – hin an, Staubproben aus Kitas einzusenden und dann analysieren zu lassen.
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