Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR hat in den 1950er und 1960er Jahren mit immensem Aufwand versucht, alles über die Ausstattung der West-Berliner Polizei zu erfahren und diese zu infiltrieren. Laut einer Studie der Freien Universität Berlin, die sich mit dem Zeitraum von 1959 bis 1972 beschäftigte, gelang es dem MfS dabei zwar ein enormes Detailwissen anzuhäufen, dieses blieb aber angesichts der Größe und Struktur der Polizei lückenhaft. Auch die angestrebte Infiltration der Leitungsebenen und der Kriminalpolizei blieb weitestgehend erfolglos.Die bekannteste Ausnahme ist der ehemalige Kriminalpolizist Karl-Heinz Kurras, der 1967 den Studenten Benno Ohnesorg erschoss und inoffizieller Mitarbeiter der Stasi war. Auch die Propagandaerfolge des MfS blieben beschränkt. Zwar sei es in unregelmäßigen Abständen gelungen, Falschinformationen zu platzieren, große Auswirkungen hätten diese aber nicht gehabt. Insgesamt kommt die Studie zu dem Schluss, dass es dem MfS nie gelungen sei, Einfluss auf das Dienstgeschehen oder gar auf Entscheidungsvorgänge innerhalb der West-Berliner Polizei zu nehmen.
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