Berlin – Der Rechtsextremismus-Spezialist Bernd Wagner, Ex-Kriminaloberrat und Gründer der Aussteiger-Organisation „Exit-Deutschland“, ist angesichts der jüngsten Nachrichten über den Polizistinnen-Mord von Heilbronn und die Döner-Mordserie nicht überrascht. „Ehrlich gesagt, wundert mich das nicht“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstag-Ausgabe). „Dass ein Zusammenhang zu den Döner-Morden besteht, ist durchaus im Bereich des Möglichen. Wir haben immer darauf aufmerksam gemacht, dass sich aus der Szene heraus Gruppierungen entwickeln, die sehr militant sind und möglicherweise den Übergang zum Terrorismus vollziehen. Schon in den neunziger Jahren gab es mehrere entsprechende Hinweise. Sie wurden aber von den Sicherheitsbehörden mit spitzen Fingern angefasst.“Auch der „Thüringer Heimatschutz“ sei seit langem bekannt. „Es gab mehrere Versuche, ihm militante Schlagkraft zu verleihen.“ Man müsse „davon ausgehen, dass jede langjährige rechtsextreme Kameradschaft solche Elemente hat. Ich würde die Zahl schon mit zwei oder drei Nullen versehen.“ Wagner fügte hinzu: „Den Polizistenmord in Heilbronn kann man noch als spontane Aktion bewerten – in dem man sich in einer Kontrolle freischießt. Aber Serien-Morde wären schon ernsthaft unter dem Begriff Terrorismus beziehungsweise Braune Armee Fraktion zu diskutieren. Die Frage ist immer: Was identifiziert man als Terrorismus“ Klassischerweise soll der Staat als kompaktes System gezwungen werden, etwas zu tun, was er nicht will. Eine weniger entwickelte Form besteht in der Eliminierung von auserwählten Personen. Das ist – wenn man so will – eine ,niedere` Ebene.“ [dts Nachrichtenagentur]
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