Tübingen (dts Nachrichtenagentur) – Auch der Tübinger Theologe Hans Küng unterstützt den Reformappell katholischer Theologieprofessoren zur Aufhebung des Pflichtzölibats für Priester und mehr Demokratie in der Kirche. Küng sagte der „Frankfurter Rundschau“ (Samstagausgabe), zwar halte er das Papier für „relativ harmlos“, er sei aber froh, „dass sich überhaupt mal wieder Theologen zu Wort gemeldet haben, die mit dem Kurs des gegenwärtigen Papstes nicht einverstanden sind“. Küng gehörte nicht zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs, weil er nach seinen Angaben nicht gefragt wurde.Unter den Initiatoren habe es „offenbar Diskussionen darüber gegeben, ob ich katholisch genug sei, um unterschreiben zu dürfen“, sagte Küng der „Frankfurter Rundschau“. Er kündigte eine Vertiefung des Memorandums in seinem Buch „Ist die Kirche noch zu retten?“ an, das im März erscheint. Nach FR-Informationen stößt der Appell, der auch die Zulassung von Frauen zu geistlichen Ämtern fordert, auch im Erzbistum Freibug auf wachsenden Zuspruch. Mehr als 160 Freiburger Geistliche unterstützen ihn per Rundbrief und im Internet. Die Aktion ist insofern brisant, als der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist. Bischofskonferenz und Erzbistum werteten den Vorstoß der Zeitung zufolge jedoch nicht als Schwächung Zollitschs. „Wir werden bestimmt auf das hören, was da vorgetragen wird, auch wenn dieses sicher nur ein erster Schritt sein kann“, so ein Sprecher Zollitschs.
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