
„Sie ist ins Stocken geraten, weil sie auf mehr Widerstand der Russen stößt, als Kiew dies erwartet hat“, sagte Masala den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). „Aber die Marschroute der Ukrainer kann auch nicht auf schnelle Erfolge abzielen. Es wird um jede Hecke gekämpft.“
Russen haben dazugelernt
Die Russen hätten dazugelernt, sagte Masala, der an der Hochschule der Bundeswehr in München Internationale Politik lehrt. „Sie haben nicht nur gut befestigte Verteidigungsstellungen, die schwer zu überwinden sind. Sie verteidigen diese auch nicht mehr bis zum letzten Mann“, fügte der Militärexperte hinzu. „Wenn sie merken, dass Positionen nicht mehr zu halten sind, ziehen sie sich auf die nächste Verteidigungslinie zurück.“
Ukraine ohne Luftunterstützung
Außerdem gingen die leichten Brigaden der Ukrainer ohne Luftverteidigung in die Schlacht. „Das macht sie extrem verwundbar, und deshalb müssen sie auch vorsichtig operieren.“
Mit Blick auf einen möglichen Angriff auf das Atomkraftwerk Saporischschja, den Kiew und Moskau sich gegenseitig vorwerfen, erklärte Masala: „Normalerweise ist es so: Wenn die russische Propaganda anfängt, der anderen Seite einen möglichen Angriff zu unterstellen, bereitet sie selber einen vor. Ob es aber wirklich passiert oder nicht, kann niemand ernsthaft beurteilen.“
dts Nachrichtenagentur

Die fehlende Luftunterstützung bremst die ukrainische Gegenoffensive erheblich aus. Der Westen muss sich wirklich fragen lassen, ob er überhaupt an einem schnellen Sieg der Ukraine interessiert ist.
Wir finden uns derzeit in einer Situation, in der Kampfjets an arabische Diktaturen geliefert werden, der Ukraine diese wichtige Waffengattung aber verwehrt wird.