Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Eine klare Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich einen EU-Kommissionspräsidenten aus Deutschland. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für die „Bild am Sonntag“. 71 Prozent der Befragten fänden es demnach gut, wenn nach mehr als 50 Jahren wieder ein Deutscher an der Spitze der EU-Behörde stünde.
Nur 14 Prozent sprachen sich dagegen aus. Dass mit Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) jetzt eine Politikerin die besten Aussichten aufs Amt hat, die keine Rolle als Kandidatin im EU-Wahlkampf gespielt hat, stößt mehr als jedem Zweiten sauer auf: 53 Prozent der Befragten gaben laut Emnid an, sich als Wähler getäuscht zu fühlen. 37 Prozent sahen das nicht so. Selbst unter den Unions-Wählern war mit 51 Prozent über die Hälfte der Befragten unzufrieden mit der Kandidatur der CDU-Politikerin.
Dazu hält nur jeder Dritte von der Leyen für geeignet für das Amt. 33 Prozent trauen der CDU-Politikerin den höchsten EU-Posten zu. 51 Prozent halten sie dagegen für ungeeignet. Einzig bei den Anhängern der Union glaubt laut Emnid mit 59 Prozent eine Mehrheit, dass von der Leyen an die Spitze der EU-Kommission gehört, 29 Prozent sehen das nicht so. Für die Erhebung befragte Emnid für die „Bild am Sonntag“ am 4. Juli 2019 insgesamt 508 Personen.
Die Fragestellungen lauteten: „1. Fänden Sie es gut, wenn nach mehr als 50 Jahren der EU-Kommissionspräsident wieder aus Deutschland kommt 2. Bei der EU-Wahl im Mai sind der Konservative Manfred Weber und der Sozialdemokrat Frans Timmermanns als Spitzenkandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten angetreten. Stattdessen soll jetzt Ursula von der Leyen für dieses Amt kandidieren. Fühlen Sie sich als Wähler getäuscht 3. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen soll Chefin der Europäischen Kommission und damit Nachfolgerin von Jean-Claude Juncker werden. Ist sie Ihrer Meinung nach für das Amt geeignet oder nicht?“