Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Streit um die Kanzlerkandidatur der Union dauert an. Ein Gespräch zwischen dem CDU-Vorsitzenden Armin Laschet und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder ging in der Nacht zum Samstag ohne Einigung zu Ende, berichtet die „Welt“. Laschet lehnte es ab, auf die Kanzlerkandidatur zu verzichten und seinem Rivalen den Vortritt zu lassen.
Der CDU-Vorsitzende beharrt darauf, von den demokratisch legitimierten Spitzengremien seiner Partei getragen zu werden. Auch Markus Söder ist bisher nicht zum Verzicht bereit. Seit einer turbulenten Sitzung der gemeinsamen Bundestagsfraktion von CDU und CSU am Dienstag war der Druck auf Laschet gewachsen, zugunsten von Söder auf die Kanzlerkandidatur zu verzichten. Nach dem sachsen-anhaltischen Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (CDU) hatte am Freitag auch der Ministerpräsident des Saarlandes, Tobias Hans (CDU), der „Welt“ auf die Umfragen verwiesen. Diese sehen momentan Söder als aussichtsreicheren Kandidaten. Andere Spitzenpolitiker der CDU, wie Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier stärkten hingegen Laschet den Rücken und kritisierten Söder. Dieser hatte das CDU-Präsidium als ein „Hinterzimmer“ bezeichnet. Laschet und Söder hatten eine Einigung noch in dieser Woche in Aussicht gestellt. Bisher ist nicht klar, in welchem Format und zu welchem Zeitpunkt die Gespräche fortgesetzt werden.