Tripolis (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der seit Mitte Februar eskalierenden Gewalt in Libyen reißen die Flüchtlingsströme aus dem Land nicht ab. Wie eine Sprecherin des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) am Mittwoch mitteilte, seien bislang mehr als 150.000 Menschen in die angrenzenden Länder Tunesien und Ägypten geflohen. Besonders in Tunesien sei die Lage angespannt.Stündlich überquerten hier über 1.000 Menschen die Grenze, teilte die Organisation bereits am Dienstag mit. Aufgrund der desolaten Infrastruktur ist eine Weiterreise jedoch problematisch, weshalb es einen Stau des Flüchtlingszuges gebe. Auf libyscher Seite warten zudem noch Tausende Menschen, vermutlich hauptsächlich Libyer und Schwarzafrikaner, auf eine Einreise nach Tunesien. In Ägypten ist die Lage entspannter. Die Flüchtlinge, vor allem Gastarbeiter, die in ihr jeweiliges Heimatland zurück möchten, werden hier auf mehrere Städte aufgeteilt. Viele konnten auch bereits in ihre Heimat weiterreisen. UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres appellierte „an alle Nachbarregierungen in Nordafrika und Europa, die Grenzen über Land, Luft oder See offen zu halten für Menschen, die aus Libyen fliehen müssen.“ Großbritannien und Frankreich wollen Flugzeuge schicken, welche die Flüchtlinge in ihre Heimat schaffen sollen. Die Europäische Union hat aufgrund der Notsituation angekündigt, die Soforthilfe für Flüchtlinge auf zehn Millionen Euro zu verdreifachen.
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