Washington – Der US-Sicherheitsexperte Richard Clarke hält den sogenannten Cyberwar, einen Krieg über das Netz, für eine noch größere Bedrohung als den internationalen Terrorismus. „Ich glaube, dass Staaten wie Deutschland oder die USA schon jetzt mehr Verluste durch Cyberspionage erleiden als durch Terrorismus“, sagte Clarke in einem Interview mit dem „Stern“. Clarke, der soeben das Buch „World Wide War“ veröffentlicht hat, hält die Bedrohung aus dem Netz für eine Vorstufe eines realen Waffengangs: „Der Krieg bleibt nicht nur im virtuellen Raum.“Eines Tages würden Entscheidungsträger womöglich denken, ein Cyberkrieg sei sauber und klinisch. „Ich befürchte“, sagt Clarke, „dass künftige Staatslenker eher für diese scheinbar einfache Option votieren und gar nicht realisieren, dass sie einen richtigen Krieg beginnen.“ Wie real der Cyberkrieg bereits ist, erfuhr die Welt im Sommer vergangenen Jahres, als das Stuxnet-Virus die iranischen Atomanlagen zeitweise lahmlegte. [dts Nachrichtenagentur]
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