Berlin – Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen hat vor einer neuen Salafisten-Offensive gegen Deutschland gewarnt. Das Verbot der salafistischen Organisation Millatu Ibrahim im Juni sei zwar „zwingend“ gewesen. „Doch wir müssen erkennen, das eine der Schlüsselfiguren aus Deutschland jetzt ganz offensichtlich damit beschäftigt ist, im Nahen Osten eine Art deutschsprachiges Medienzentrum aufzubauen, um so Einfluss auf Islamisten in Deutschland zu nehmen“, sagte Maaßen der „Rheinischen Post“ (Montagausgabe).Darauf deute auch ein Drohschreiben hin, in dem zum Mord an deutschen Politikern aufgerufen werde. Probleme sieht Maaßen auch bei der künftigen Beobachtung des Rechtsextremismus. „Im Gefolge der Indiskretionen aus Akten, die den Untersuchungsausschüssen vorliegen, dürfte es schwerer werden, menschliche Quellen zu gewinnen“, sagte Maaßen. „Ohne solche V-Leute ist der Staat aber in Bezug auf Entwicklungen im Extremismus blind“, fügte er hinzu. „Sollten die Verfassungsschutzbehörden keine menschlichen Quellen mehr haben, werden sich am Ende allein die Rechtsextremisten die Hände reiben“, sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz voraus. [dts Nachrichtenagentur]
Vorheriger ArtikelLaschet hält Schwarz-Grün für möglich
Nächster Artikel Zeitung: Schavan gerät wegen Millionen-Forschungsprojekt unter Druck
News Redaktion
Die unabhängige News-Redaktion filtert die Nachrichten des Tages, ordnet Hintergründe ein und verschafft wichtigen Themen die nötige Aufmerksamkeit. Wir arbeiten frei von Einflüssen Dritter – ohne Konzern-Beteiligung, Fördermittel und Kredite. - mehr
MEHR ZUM THEMA