Berlin – Nach den Plagiatsfällen fordern Wissenschaftler von den Politikern ein Umdenken bei der Mittelvergabe, um die Qualität des Doktortitels zu sichern. Der Präsident des Deutschen Hochschulverbands, Michael Kempen, fordert deshalb ein Ende der Mittelvergabe nach Anzahl der Promotionen: „Es darf nicht sein, dass derjenige mehr Geld bekommt, der mehr Promotionen aufweist.“ Kempen stellte in der Tageszeitung „Die Welt“ (Donnerstagausgabe) die leistungsorientierte Mittelvergabe insgesamt infrage.„Da müssen sich die Ministerien fragen, ob sie nicht eine Mitverantwortung an der derzeitigen Situation haben, die eher quantitative statt qualitative Anreize schafft.“ Die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, Margret Wintermantel, wehrte sich gegen Vorwürfe von Bundesbildungsminister Annette Schavan (CDU), die Universitäten würden eine „Titelhuberei“ betreiben. Wintermantel gab Schavan zwar recht, es dürfe keine Titelhuberei geben. „Aber es ist eben auch eine problematische Entwicklung, wenn sich rein quantitative Größen wie etwa die Zahl der betreuten Doktorarbeiten ohne Ansehen der Qualität unmittelbar auf die Mittelzuweisung auswirken“, sagte Wintermantel zur „Welt“. [dts Nachrichtenagentur]
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