Berlin – Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) lässt Projekte seines Hauses künftig von einem Grünen kontrollieren. Das berichtet die Tageszeitung „Die Welt“ (Montagausgabe). Helmut Asche, seit 31 Jahren Parteimitglied, ist Leiter des neuen Deutschen Evaluierungsinstitutes (Deval), das am 6. November offiziell eröffnet wird.Mit einem Stab von 38 festen Mitarbeitern soll der 61-jährige Volkswirt und Soziologe künftig Entwicklungsvorhaben der schwarz-gelben Regierung auf ihre Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit hin prüfen. Asche will mit Ergebnissen an die Öffentlichkeit gehen, ausdrücklich „auch mit negativen“, sagte Asche der „Welt“. „Erfolge erscheinen gerade dann besser, wenn man ihnen auch mal Dinge gegenüberstellt, die nicht so gut gelaufen sind.“ Bereits 2009 hatte eine Studie bemängelt, dass Deutschland nicht ausreichend überprüfe, ob all die Millionen für Entwicklungszusammenarbeit auch richtig eingesetzt werden. Bisher evaluieren die staatlichen Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit – die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – ihre Hilfsprojekte selbst. Niebel stellt dem Institut rund 5,2 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. „Deutschland ist eines der Länder, in denen die Entwicklungshilfe noch wächst“, sagt Asche, der mit der hessischen Grünen-Chefin Kordula Schulz-Asche verheiratet ist, der „Welt“ weiter. „Dann muss man auch stärker darauf gucken, was dabei rauskommt.“ Eine der ersten größten Untersuchungen seines Instituts dreht sich um deutsche Gesundheitsprojekte in Ruanda. [dts Nachrichtenagentur]
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