Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In einer überraschenden Entscheidung hat die Bundesnetzagentur die Spielregeln für den Ausbau von schnellen Internet-Zugängen in ländlichen Regionen geändert. Nach Informationen der „Welt“ hat der Regulierer einem Antrag von E-Plus statt gegeben, bisher nur für Sprachtelefonie genutzte 900-Megahertz-Frequenzen auch für drahtloses Breitband-Internet frei zu geben. Ab sofort darf E-Plus an 25 Standorten auf diesen Frequenzen Internet anbieten.Insbesondere Telefónica O2 zeigte sich „verwundert“ über den Entschluss des Regulierers. Die Entscheidung könnte die 800-Megahertz-Frequenzen entwerten, die von den E-Plus-Konkurrenten O2, Telekom und Vodafone in diesem Jahr für jeweils mehr als eine Milliarde Euro ersteigert wurden. E-Plus forderte schon seit längerem die Freigabe der 900er Frequenzen. Anfang der 90er Jahre vergab der Bund Sendefrequenzen aus diesem Bereich an die damals noch staatliche Deutsche Telekom und an Mannesmann Mobilfunk (heute Vodafone). Die später gestarteten Netze von Viag Interkom (heute O2) und E-Plus hingegen bekamen Frequenzen im 1.800-Megahertz-Bereich zugesprochen. Je höher die Megahertz-Zahl, desto kleiner sind die Funkwellen. Bei langwelligen Frequenzen, wie sie im 900-Megahertz-Bereich vorkommen, lassen sich dementsprechend größerer Gebiete mit weniger Sendemasten versorgen.
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