Den Haag – Der organisierte Umsatzsteuerbetrug im Emissionshandel, über den am Montag am Landgericht Frankfurt/Main weiterverhandelt wird, hat sich inzwischen auf den Strom- und Gasmarkt verlagert. Das berichtet die Tageszeitung „Die Welt“ (Montagausgabe) unter Berufung auf die internationale Polizeibehörde Europol im niederländischen Den Haag. „Durch die jüngsten Gesetzesänderungen in der EU ist der Emissionshandel für Steuerbetrüger unattraktiver geworden“, erklärte Europol-Sprecher Soren Pedersen der „Welt“.„Nach unseren Erkenntnissen haben sich mehrere Personen und Gruppen, die bislang im Emissionshandelsbetrug tätig waren, umorganisiert und richten ihre Aktivitäten jetzt auf andere Bereiche des Energiemarkes aus, insbesondere auf den Strom- und Gashandel.“ Der potenzielle Steuerschaden für den Fiskus ist dort noch höher, als er es im Bereich Emissionshandel schon war. So wurden nach Zahlen der Weltbank aus dem vergangenen Jahr weltweit CO2-Zertifikate im Volumen von 97 Milliarden Euro gehandelt. Nach der jüngsten Schätzungen der Förderation Europäischer Energiehändler (EFET) aus dem Jahr 2005 betrug das Finanzvolumen des Strom- und Gashandels aber damals schon über 600 Milliarden Euro – und ist seither mit zweistelligen Prozentsätzen pro Jahr gewachsen. [dts Nachrichtenagentur]
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