Berlin – Der Konflikt in der Linkspartei über Antisemitismus wird nach Ansicht des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, immer wieder aufbrechen. „In der Linkspartei ist etwas zusammen, das nicht zusammen gehört“, sagte Graumann in einem Interview des Nachrichtenmagazins „Focus“. „Auf der einen Seite diejenigen, die mit Ruhe und Vernunft argumentieren, und auf der anderen Seite die, die zerfressen sind vom Hass auf Israel. Solange die Partei sich derart zerrissen zeigt, ist sie nicht ernst zu nehmen.“Die Linkspartei sei nicht antisemitisch. „Aber da und dort geht der Israelhass so weit, dass die Grenze zur Judenfeindlichkeit überschritten wird.“ Angesprochen auf die Empfehlung von Linksparteichef Klaus Ernst, Graumann möge die „Niederungen der Parteipolitik“ schnell wieder verlassen, reagierte Graumann in „Focus“ mit den Worten: „Dahinter steckt die Vorstellung, dass stille Juden gute Juden sind. Wir brauchen jedenfalls keine Zensurbehörde Linkspartei. Und auf Klaus Ernsts Ratschläge habe ich gerade noch gewartet. Er wirft dem Zentralrat vor, wir schadeten unserem Anliegen. Ich will gar nicht sagen, wer solche Argumente normalerweise benutzt.“ [dts Nachrichtenagentur]
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