Die Bundesnetzagentur warnt vor einem Scheitern der Energiewende. Der Netzaufbau hinke den Plänen hinterher und überfordere die Beteiligten finanziell.
Berlin – Ohne einen schnelleren Ausbau der Netze gerät die Energiewende in eine Schieflage, warnt Jochen Homann, der neue Präsident der Bundesnetzagentur. „Es gibt Grund zur Sorge, ob die dringlichen Vorgaben tatsächlich alle bis 2015 fertiggestellt sein werden“, sagte Homann im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagausgabe). Denn im Moment sehe es nicht danach aus.
Ungeklärte Haftungsfragen
Besonders schwierig ist zur Zeit die Anbindung neuer Offshore-Windparks, die als Rückgrat der Energiewende gelten. Hier fehlt zum einen das Geld, zum anderen sind Haftungsfragen ungeklärt. „Wir werden nicht umhinkommen, einen Teil der Haftungskosten zu sozialisieren“, räumt Homann gegenüber der Zeitung ein. Allerdings dürften nicht alle Risiken auf die Stromkunden überwälzt werden.
Tennet kann Netzausbau nicht stemmen
Zudem ist der Netzbetreiber Tennet, der gesetzlich dazu verpflichtet ist, die Windkraftanlagen anzuschließen, dazu wegen fehlender Finanzkraft nicht mehr in der Lage. „Zwangsgelder bringen den Netzausbau aber nicht voran“, sagte Homann. [dts Nachrichtenagentur]
Das schreiben Andere zur Energiewende
- Campact: Erneuerbare Energien – Energiewende nicht platzen lassen!
Das ist und bleibt der Knackpunkt bei der zügigen Umsetzung der Energiewende.
Der Transport und die Speicherung von Strom sind die derzeitigen Flaschenhälse des Projektes. Ohne mehr Wettbewerb oder staatliches Eingreifen beim Netzbetrieb wird es kaum gehen.
Ich hoffe immer noch auf große Fortschritte bei der Speicherung. Das würde die Anforderungen an den Transport deutlich senken.