Foto: Frau an einem Laptop, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vier von fünf Stellenanzeigen in Deutschland beziehen sich auf Berufe, die von den Bewerbern digitales Know-how verlangen. Dies zeigt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, über welche die „Welt“ (Montagsausgabe) berichtet. Die Nachfrage nach digitalen Kompetenzen habe in den letzten Jahren stark zugenommen, auch in Branchen und Berufsfeldern, in denen Digitalisierung bislang keine große Rolle gespielt habe, heißt es in der Studie „Digitalization in the German Labor Market“.
Sie basiert auf der Auswertung von 26 Millionen Online-Stellenanzeigen in Deutschland für die Jahre 2014 und 2018, welche die Bertelsmann-Stiftung gemeinsam mit dem US-Datenanalyse-Unternehmen Burning Glass Technologies durchgeführt hat. Danach entfielen 79 Prozent der Ausschreibungen auf Berufe, für die digitale Kenntnisse und Fähigkeiten eine Grundvoraussetzung ist. Bei Höherqualifizierten ist die Quote mit 94 Prozent am höchsten. Aber auch bei Anzeigen für relativ einfache Tätigkeiten wie Helfern in der Logistik oder in der Gastronomie beträgt der Anteil immerhin noch 62 Prozent. Besonders weit ist die Digitalisierung laut Studie in der Informations- und Kommunikationsbranche sowie in bei Finanz- und Versicherungsdienstleistern vorangeschritten. Auch bei freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen zählt digitales Know-how heutzutage fast immer zur Grundvoraussetzung. Das Gleiche gilt zunehmend auch für das gesamte verarbeitende Gewerbe. Am wenigsten verbreitet sind bislang digitale Kenntnisse als Voraussetzung im Hotel- und Gaststättengewerbe sowie im Sozial- und Gesundheitswesen. Laut Studie geht es in den meisten Fällen bei den von den Arbeitgebern verlangten Digitalkenntnissen nicht um spezialisierte IT-Fähigkeiten. Vielmehr sei die Nachfrage vor allem bei den grundlegenden Kompetenzen seit 2014 stark steigend.