Berlin – Joe Hogan, Vorstandschef des Siemens-Konkurrenten ABB, hat vor einem Scheitern der Energiewende in Deutschland gewarnt. „Je länger Deutschland mit dem Ausbau des Stromnetzes zögert, desto größer ist die Gefahr, dass die gesamte Energiewende scheitert“, sagte Hogan in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). Allen Beteiligten sei offenbar noch nicht klar, welche zentrale Bedeutung die Netze für den Erfolg der Energiewende hätten.Denn der Strom der geplanten Windparks in der Nordsee müsse 900 Kilometer weit in den Süden transportiert werden. Die Einbindung von Windparks und Solarnanlagen in das Stromnetz sei in den Dimensionen, wie es Deutschland plane, weltweit einmalig. „Die Welt schaut mit großem Interesse auf die deutsche Energiewende“, so Hogan. ABB ist ein schweizerisch-schwedischer Industriekonzern mit 38 Milliarden Dollar Umsatz und 134 000 Mitarbeitern. Der Konzern ringt mit Siemens um die Marktführerschaft bei Stromnetzen. Daneben ist ABB in den Bereichen Automatisierungstechniken, Antrieben und Steuerungsanlagen aktiv. Im Bereich Steuerungstechniken kündigte Hogan gegenüber dem „Handelsblatt“ „kleinere Zukäufe“ an. Zuletzt hatte der Konzern die Übernahme des US-Anbieters Thomas & Betts für knapp vier Milliarden Dollar angekündigt. [dts Nachrichtenagentur]
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