Berlin (dts Nachrichtenagentur) – AfD-Chef Alexander Gauland hat die Vorwürfe, die wegen der „Vogelschiss“-Äußerung gegen ihn erhoben werden, zurückgewiesen. Wenn man seine Rede ganz lese, „dann sieht man auch, dass die Vorwürfe völlig absurd sind“, sagte Gauland der „Frankfurter Allgemeinen Woche“. Im Gegenteil: „Ich gehe auf die große deutsch-jüdische Tradition ein. Ich fordere die jungen Leute auf, an dieser Tradition festzuhalten.“
Das, was ihm unterstellt werde, entspreche nicht im Geringsten seiner Überzeugung. Gauland sagte weiter, dass er die Empörung nur schlecht verstehen könne. „Das will ich gerne zugeben. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass man einen solchen Vergleich in irgendeiner Weise als Relativierung dieses verbrecherischen Systems sehen kann. Vielleicht hat die Empörung aber auch damit zu tun, dass die AfD härter im Fokus der Beurteilung steht und dass nur darauf gelauert wird, ob irgendetwas gesagt wird, was man angreifen kann.“
Er habe das Gefühl, „dass die Missdeutung von manchen gerne aufgenommen worden ist“. Gauland sagte, für ihn sei „der Nationalsozialismus aus tiefer Überzeugung der letzte Dreck. Das wollte ich ausdrücken und offensichtlich ist mir die Ausdrucksweise verrutscht. Ich habe die Wirkung aber weder gesehen noch vorausgeahnt. Man unterstellt uns also Provokationen als Stilmittel einzusetzen, obwohl es oft einfach nur Fehler gewesen sind.“
Dass es in der AfD häufiger zu solchen „Fehlern“ kommt als in anderen Parteien, erklärte Gauland damit, dass man in der Tat versuche, „die Grenzen des Sagbaren auszuweiten“. Gauland sagte: „Es gab eine lange Zeit, wo der Mainstream dazu führte, dass bestimmte Dinge nicht angesprochen wurden. Ich habe bei vielen Kundgebungen erlebt, dass Leute auf mich zukamen und sagten: Endlich können wir mal wieder sagen, was wir von dieser Willkommenskultur oder von dieser Flüchtlingspolitik halten. Und ja, da findet eine Ausweitung der sagbaren Zone statt, und das ist auch beabsichtigt. Aber nicht durch Provokationen im Sinne von Fehlern.“