Foto: Bundeswehr-Soldat, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Deutschland bleibt dabei, vorerst nichts am Bundeswehr-Mandat für Afghanistan zu ändern, obgleich die USA ihren Abzug spätestens in vierzehn Monaten angekündigt haben. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“. Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Wolfgang Hellmich (SPD), sagte der Zeitung: „Das Afghanistan-Mandat gilt unverändert weiter, sowohl was die Aufgabe betrifft als auch den Umfang der Kontingents. Es geht um eine Ausbildungsmission, maximal 1.300 Soldaten dürfen im Einsatz sein. In diesem Rahmen sind Anpassungen jederzeit möglich, etwa wenn das Kontingent verkleinert wird. Ohnehin ist klar: Der Einsatz wird enden, wenn die USA einen Komplettabzug ihres Kontingentes vollziehen.“
Hellmich machte in der FAS aber auch darauf aufmerksam, dass die Bundesrepublik auch nach Abzug der Truppen für Afghanistan eine wichtige Funktion hat: „Deutschland pflegt lange schon intensive Beziehungen zu Afghanistan, deshalb soll die Bundesrepublik zusammen mit Norwegen und Katar helfen, den Friedensprozess in Gang zu setzen. Dazu gehören natürlich auch Gespräche mit den Taliban.“ Der Verteidigungsexperte der Unionsfraktion, Henning Otte, sagte der FAS: „Wir stehen in enger Abstimmung auf NATO-Ebene und direkt mit den Amerikanern. Unser Ziel bleibt, zu einer selbsttragenden Sicherheit in Afghanistan zu kommen. Die Friedensverhandlungen mit den Taliban geben eine neue Perspektive, aber wir fordern eine enge Einbeziehung der afghanischen Regierung.“ Die CDU-Politikerin Gisela Manderla, die sowohl im Auswärtigen Ausschuss als auch im Verteidigungsausschuss sitzt, wird in der FAS mit den Worten zitiert: „Angesichts der nach wie vor schwierigen Sicherheitslage ist es notwendig, dass wir unseren Einsatz in Afghanistan vorerst fortsetzen.“ Manderla fügte hinzu: „Die Amerikaner wählen einen neuen Präsidenten, da ist es im Moment schwer vorauszusehen, wie es mit den amerikanischen Truppen in Afghanistan weitergeht.“