Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeber (BDA) lehnt die Forderung der Gewerkschaften ab, ihre Mitglieder durch Bonusregelungen besser zu stellen als Nichtmitglieder. „Gesetzlicher Zwang zur Mitgliedschaft in Gewerkschaften steht im Widerspruch zu einer freiheitlichen Tarifordnung“, sagte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben). „Der ständige Ruf der Gewerkschaften nach dem Staat oder Dritten ist Ausdruck von Ideenlosigkeit. Mehr gesetzlicher Zwang schwächt die Tarifautonomie.“
Die Arbeitgeber reagierten damit auf eine Forderung des Vorstandsmitglieds des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Stefan Körzell. Der Gewerkschafter hatte sich in der „Saarbrücker Zeitung“ dafür stark gemacht, Gewerkschaftsmitgliedern Einmalzahlungen oder extra Urlaub zu gewähren, um die Gewerkschaften attraktiver zu machen. Auch der DGB-Vorsitzende Reiner Hofmann hatte sich zuletzt für Boni in Form von Urlaub oder Geld ausgesprochen. Schließlich trügen Beschäftigte durch ihre Mitgliedschaft zur Tarifbindung bei. Die Arbeitgeber sehen dies anders. Notwendig seien mehr Tarifverträge, die Betrieben und Beschäftigten flexible Möglichkeiten zur Anpassung und Gestaltung einräumten, so Kampeter: „Arbeitgeber und Gewerkschaften sollten gemeinsam angemessene und moderne Tarifverträge anstreben.“