Wunsiedel – Die Auflösung der Grabstätte des früheren Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß im oberfränkischen Wunsiedel ist von dessen Schwiegertochter Andrea organisiert worden. Wie der „Spiegel“ meldet, habe die 58-Jährige nach Angaben von Kirchenvertretern auch den Zeitpunkt der Exhumierung bestimmt und legte ihn, offenbar zufällig, auf den 20. Juli 2011, den 67. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler. Das Datum hatte in rechtsextremistischen Kreisen für Empörung gesorgt – die NPD nannte den Termin „besonders dreist“ und witterte eine Provokation durch Stadt und Kirche.Heß’ Schwiegertochter hatte die Friedhofsverwaltung erst am 19. Juli über die bevorstehende Aktion informiert. Vorausgegangen war ihr erfolgloses Bemühen, die Grabpacht um weitere 20 Jahre zu verlängern. Wie es aus dem Vorstand der evangelischen Kirchengemeinde hieß, hatte die Verwandte, die bis 2006 der umstrittenen Rudolf Heß Gesellschaft e.V. vorstand und für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war, auch den Bestatter und den Abtransport des Grabsteins organisiert. [dts Nachrichtenagentur]
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