Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Deutsche Bahn bietet ab sofort günstige Tickets für Senioren an. Seit dem 1. Juli bis zum 30. September können Menschen ab 65 Jahre in der zweiten Klasse für 15,90 Euro verreisen. Das sagte Bahnchef Richard Lutz der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft.
In der ersten Klasse gibt es Fahrkarten ab 25,90 Euro. Mit diesem Angebot will die Deutsche Bahn das Sommergeschäft ankurbeln. Bereits in den vergangenen Wochen beobachtete die Bahn ein erhöhtes Passagieraufkommen. „Die Auslastung in den Fernzügen ist in den letzten Wochen auf im Schnitt 30 Prozent gestiegen“, sagte Bahnchef Lutz. Vor Corona seien die Züge zu rund 55 Prozent ausgelastet gewesen. „Wir merken: Die Menschen wollen wieder verreisen und sich begegnen“, führte Lutz aus. Bereits im Sommer 2020 habe der Trend zum Urlaub in Deutschland der Bahn eine Art Sonderkonjunktur beschert. „Dieses Jahr haben wir gute Chancen für ein Sommermärchen auf der Schiene“, sagte der Vorstandvorsitzende. Scharfe Kritik übte Richard Lutz am Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky. Die Bahn befindet sich seit Monaten in einem Tarifstreit mit der GDL. Streiks könnte es ab Anfang August geben. „Wie kann jemand, der sich als Eisenbahner aus Überzeugung versteht, sich konsequent einer solidarischen Lösung verweigern?“, fragte Bahnchef Lutz in Richtung des GDL-Chefs. „Wir strecken seit zwölf Monaten die Hand aus. Mein Eindruck ist, dass seitens der GDL einfach kein Interesse besteht, aufeinander zuzugehen, sondern dass etwas anderes im Vordergrund steht: eigenes Machtinteresse“, führt Lutz aus. Weselskys Vorgehen sei „unverständlich und unvernünftig“. Die Bahn legte der Gewerkschaft am Donnerstag ein neues Tarifangebot vor und forderte die GDL auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Demnach orientiert sich die Bahn weiter am Abschluss im Öffentlichen Dienst im Bereich der Flughäfen. Die Erhöhung soll in zwei Stufen erfolgen. Ab Januar 2022 sollen die Beschäftigen 1,5 Prozent mehr Geld bekommen. Ab März 2023 steigen die Gehälter um weitere 1,7 Prozent an.