Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Die Exekutivdirektorin Bankenaufsicht bei der Bafin, Sabine Lautenschläger, warnt in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ vor den Risiken des internationalen Schattenbankensystems: „Wenn das Geschäft im regulierten Bereich nur geringen Gewinn erwirtschaftet, kann es in weniger regulierte Bereiche wandern, wo man mehr Geld verdient. Das ist das Risiko der nächsten zehn Jahre“, sagte die 46-jährige Juristin, die im Juni als erste Frau in den Vorstand der Deutschen Bundesbank wechselt. Lautenschläger sprach sich in dem Interview auch für deutsche Großbanken aus.„Deutschland ist eine Exportnation. Wenn ich als Exporteur Fremdwährungsrisiken nicht selber tragen will, brauche ich solche Banken. Würden wir auf große deutsche Institute verzichten, wären diese Märkte sehr schnell von ausländischen Instituten besetzt“, sagte sie und fügte hinzu: „Warum sollen nicht deutsche Institute, die hier auch Steuern zahlen, an deutschen Firmen verdienen“. Die Idee, Großbanken zu zerschlagen, lehnt sie ab: „Ich glaube nicht daran, dass die Zerschlagung großer Banken das Risiko vollständig beseitigen würde. Die Krise hat gezeigt, dass auch mittelgroße Institute in bestimmten Situationen systemisch relevant werden können.“
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