Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Berliner Integrationsbeauftragte Günter Piening hat die von CSU-Chef Horst Seehofer ausgelöste Debatte um die Integration von Türken und Arabern und den Stopp von Zuwanderung aus „anderen Kulturkreisen“ scharf verurteilt. „Diese Diskussion zeigt, wo zur Zeit die wirklichen Integrationsverweigerer sitzen, ganz offenbar in Bayern“, sagte Piening der Frankfurter Rundschau (Dienstagausgabe). Solche „verheerenden Signale“ machten die positiven Signale der Rede von Bundespräsident Christian Wulff, der den Islam als zu Deutschland gehörig bezeichnet hatte, „zunichte“.„Die Seehofers und Sarrazins simplifizieren, polarisieren, grenzen aus“, sagte Piening der Zeitung. „Im Alltag sind wir viel, viel weiter.“ Bei solchen Debatten bestehe die Gefahr, „dass sich die Einwanderer angewidert abwenden und zu dem Ergebnis kommen, dieses Deutschland wird es niemals kapieren“. Piening wies darauf hin, dass aufgrund solcher Stimmungsmache möglicherweise auch die Einbürgerungszahlen zurückgingen. „Statt eine Einladung auszusprechen, diese Republik mitzugestalten, werden Herkünfte und Kulturen als fremd festgeschrieben, und es kommt die Botschaft: Gleichwertige Bürgerinnen und Bürger werdet ihr sowieso nie“, so Piening.
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