Frankfurt/Main – Der Börsenmakler und Bestsellerautor Dirk Müller hat die Banken scharf kritisiert. „Wir haben nichts aus dem ersten Teil der Finanzkrise gelernt, es geht so weiter wie vorher“, sagte Müller im Interview mit dem „Handelsblatt“. Wie schon in der Finanzkrise 2008 hätten sich die Banken nicht auf Geschäftsfelder konzentriert, die der Realwirtschaft nutzen, sondern auf spekulative Geschäfte – und sich damit verzockt.Die Banken hätten etwa griechische Staatsanleihen in großem Stil gekauft, um damit mehr Rendite als mit Bundesanleihen zu erzielen – obwohl sie um das Risiko dieser Papiere gewusst hätten. „Damit haben die Banken lange gut verdient. Aber jetzt, wo es schiefgeht, da soll bitteschön der Steuerzahler einspringen. Das ist nicht in Ordnung“, sagte Müller. Die Politik müsse „Grenzen ziehen“ und eine strengere Regulierung der Banken durchsetzen. Müller fordert etwa die Trennung zwischen Geschäftsbanken und Investmentbanking. Dass Menschen auf die Straße gehen, um gegen die Macht der Banken zu demonstrieren, kann Müller verstehen. „Die Menschen spüren, dass etwas gewaltig schiefläuft. Die Proteste gehen gerade erst los, sie sind noch zaghaft, aber das kann sich schnell ändern“, sagte Müller. [dts Nachrichtenagentur]
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