Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Umbau des Energiesystems stockt offenbar in wichtigen Bereichen, so bei der Gebäudeheizung und im Verkehr. Das zeigte eine aktuelle Bilanz des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) für das erste Halbjahr 2016. Nur im Stromsektor gab es noch einen deutlichen Zuwachs beim Anteil der erneuerbaren Energien. Insgesamt lag der Anteil der Öko-Energien von Januar bis Juni in den Bereichen Elektrizität, Wärme und Verkehr bei 15 Prozent.
Im Stromsektor waren es nach einem Anstieg um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum knapp 33 Prozent, bei der Wärme gleichbleibend gut 13 Prozent, bei der Mobilität bei einem leichten Rückgang rund fünf Prozent. Die konventionellen Energien Kohle, Erdöl, Erdgas und Atomkraft stehen also weiterhin für fast 85 Prozent der Versorgung. Im ersten Halbjahr 2015 hatte der Anteil der Öko-Energien 14,8 Prozent betragen. Der Zuwachs um 0,3 Prozentpunkten liegt deutlich niedriger als in den Vorjahren BEE-Geschäftsführer Hermann Falk monierte vor allem „die jahrelangen Versäumnisse zur sauberen Energieversorgung im Wärme- und Mobilitätsbereich“, eine Besserung sei nicht in Sicht, Weiter kritisierte Falk, dass der Ökostromausbau im Zuge der EEG-Novellen an Dynamik verloren habe. „Die Diskrepanz zwischen politischen Versprechungen und realer Politik ist offensichtlich.“ Der Bundesverband Erneuerbare Energie e. V. (BEE) ist der Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland. Er wurde 1991 gegründet und vertritt die Interessen der Branche gegenüber Öffentlichkeit und Politik.