Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Ralph Brinkhaus, Vorsitzender der Unionsfraktion, fordert, dass es eine gewisse Toleranz für Fehler beim nächsten CDU-Chef geben sollte. „Der neue Parteichef muss besonders schnell zeigen, was er drauf hat. Aber wer auch immer es wird: Er muss auch Fehler machen dürfen“, sagte Brinkhaus dem Nachrichtenportal T-Online.
Auf die Frage, woran die Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer gescheitert sei, sagte Brinkhaus: „Man bekommt heute kaum noch Zeit, um – wie man im Fußball sagen würde – eine Spielidee zu entwickeln und diese umzusetzen. Früher bekam jeder neue Parteichef 100 Tage Schonzeit, die gibt es heute meistens nicht mehr.“ Zudem erklärte er, dass man Wahlen in der „Mitte“ gewinne. „Jeder, der zum politischen Rand tendiert, wird es nicht leicht haben, die Bürger mitzunehmen. Wir müssen die Partei und das Land zusammenhalten – und das geht nur mit einem Kurs der Mitte“, sagte er. Den Rückzug Angela Merkels sieht er als Zäsur. „Wenn eine so epochale Persönlichkeit, die 16 Jahre äußerst erfolgreich die Regierung geführt hat und international eine Ikone ist, abtritt, bedeutet das einen Einschnitt.“ Man sei jetzt in einer „Zeit des Übergangs“. Eine Kandidatur von ihm selbst für den Parteivorsitz will Brinkhaus jedoch nicht ausschließen. „Die Frage stellt sich jetzt nicht.“