London – Der britische Fotograf Martin Parr freut sich darüber, dass er ausgerechnet in Frankreich die meisten Fans hat. „Nirgendwo auf der Welt werden Engländer so gehasst wie dort“, sagte er dem „Zeit-Magazin“, gerade deshalb sei er „entzückt darüber“. Parr, der durch einen ironischen Blick auf seine Landsleute bekannt geworden ist, sagte in Richtung seiner französischen Fans: „Gebt mir all eure Euros! Gerade jetzt, wo er so stark ist!“ Über die Philosophie seiner Fotografie sagte Parr: „Mein Ansatz ist es, die Verhältnisse in der Ersten Welt zu kritisieren, was wir mit dem Massentourismus anstellen, den Treibhauseffekt, die fehlende Nachhaltigkeit unserer Lebensweise und so weiter.“Diese Themen verpacke er unterhaltsam. „Wenn Ernsthaftigkeit einfach nur ernsthaft ist, erreicht sie nichts, weil niemand etwas davon wissen will.“ Über Menschen, die über Bilder von sich selbst erschrecken, die Parr von ihnen gemacht hat, sagte der Fotograf: „Wir alle sind heute von geschönten Bildern umgeben, von einer bearbeiteten, scheinbar perfekten Wirklichkeit. Diese Fotos sind reine Propaganda. (…) Je dominanter die geschönten Bilder in der Öffentlichkeit werden, desto augenfälliger wird der Unterschied zu meinen Arbeiten. Das ist ein echtes Problem.“ [dts Nachrichtenagentur]
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