Berlin – Die Bundesregierung plant einen Hilfsfonds für Missbrauchsopfer und will diesen mit 50 Millionen Euro unterstützen. „Der Fonds soll 100 Millionen Euro umfassen und unabhängig von anderen Hilfen funktionieren“, sagte Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) anlässlich des letzten Treffens des Runden Tischs zu sexuellem Kindesmissbrauch. Die übrigen 50 Millionen Euro sollten von den Bundesländern beigetragen werden.Mit dem Fonds wolle man speziell Menschen helfen, die in staatlichen Institutionen oder in Familien missbraucht wurden. Mit dem Geld sollen Therapien, Beratungen und Behandlungen finanziert werden. Zur Koordinierung der Hilfen wird eine neue Clearingstelle geschaffen. Zudem wolle man die Stellung von Opfern im Strafprozess weiter stärken, indem die Verjährungsfristen für Schadenersatzansprüche aus sexueller Gewalt auf 30 Jahre angehoben werden sollen. „Wir brauchen eine Kultur der Achtsamkeit und des Hinsehens“, sagte Schavan. Betroffene zeigten sich optimistisch. Dadurch sei ein „deutliches Signal gesetzt“ worden, erklärte Bischof Stephan Ackermann von der Deutschen Bischofskonferenz. [dts Nachrichtenagentur]
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