Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesregierung will im kommenden Jahr offenbar deutlich weniger Arbeitslose fördern als bisher. Darauf wies der Arbeitsmarktexperte des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Wilhelm Adamy, im Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ (Donnerstagausgabe) hin. Der geplante Haushalt 2011 der Bundesagentur für Arbeit sehe rund 100.000 Förderungen der Vermittlung und Qualifizierung weniger vor als 2010. Damit würden die Arbeitslosen mit den Krisenfolgen allein gelassen, kritisiert der Fachmann. Adamy ist auch Mitglied des teils paritätisch besetzten obersten Gremiums der Bundesagentur und muss in dieser Funktion den Haushalt der Bundesagentur voraussichtlich Mitte November verabschieden. Der DGB kritisiert die geplanten „massiven Kürzungen“, die es trotz des Fachkräftebedarfs geben solle. Der Bund stehle sich wieder einmal aus der arbeitsmarktpolitischen Verantwortung, sagte Adamy. Die Folgen seien sinkende Weiterbildungschancen für Betroffene.
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