Berlin – Nach dem Fund von angerosteten Fässern mit radioaktivem Müll im stillgelegten Atomkraftwerk Brunsbüttel und dem Zwischenlager in Neckarwestheim vor zwei Wochen hat die Bundesregierung jetzt eingeräumt, über keinerlei Informationen zur Lagerung von Fässern mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen in unterirdischen Kavernen von Kernkraftwerken zu verfügen. Wie die „Saarbrücker Zeitung“ (Freitag) berichtet, geht dies aus der Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine Anfrage der atompolitischen Sprecherin der Grünen, Sylvia Kotting-Uhl, hervor. Demnach gebe es „keine Übersicht über Kavernen in den Kernkraftwerken und deren Nutzung“.Auch die Zahl der „möglicherweise noch dort gelagerten Abfallgebinde ist nicht bekannt“. Kotting-Uhl sagte der Zeitung, die Regierung verfüge „noch nicht einmal über die allereinfachsten Informationen“. Zwei Wochen nach Bekanntwerden des Brunsbüttel-Falles „ist immer noch völlig unklar, wie viele Atomfässer möglicherweise noch in anderen Atomkraftwerken vor sich hin rosten“. Das Ministerium müsse die Bürger „unverzüglich und transparent“ informieren. Wie die Zeitung weiter berichtet, hat das Ministerium inzwischen die Länder um „Berichte über vergleichbare Fälle“ gebeten. Im April soll die Problematik im zuständigen Fachausschuss von Bund und Ländern erörtert werden. [dts Nachrichtenagentur]
Vorheriger ArtikelIm Osten schreiben die Kommunen schwarze Zahlen
Nächster Artikel Innenminister stellen erste Weichen für NPD-Verbot
News Redaktion
Die unabhängige News-Redaktion filtert die Nachrichten des Tages, ordnet Hintergründe ein und verschafft wichtigen Themen die nötige Aufmerksamkeit. Wir arbeiten frei von Einflüssen Dritter – ohne Konzern-Beteiligung, Fördermittel und Kredite. - mehr
MEHR ZUM THEMA