Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die deutsche Luftwaffe geht offenbar davon aus, dass sie auch in Zukunft ein Geschwader Jagdbomber vom Typ „Tornado“ für den Einsatz amerikanischer Atombomben bereit halten muss. Dies berichtet der „Spiegel“. In Handlungsempfehlungen zur „Priorisierung Materialinvestitionen“ aus dem Verteidigungsministerium werden „zur Sicherstellung der Dauereinsatzaufgabe Nukleare Teilhabe“ auch künftig „46 Luftfahrzeuge Tornado IDS“ als „erforderlich“ bezeichnet.Für den Nuklearwaffeneinsatz sind somit weit mehr Flugzeuge eingeplant, als nukleare Waffen in Deutschland vorhanden sind. Beim Jagdbombergeschwader 33 im Eifeldorf Büchel vermuten Experten noch zwischen 10 und 20 nukleare Bomben. Noch im März hatte der Bundestag die Bundesregierung mit breiter Mehrheit aufgefordert, „sich mit Nachdruck für den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland einzusetzen“. Auch der Koalitionsvertrag zwischen Union und FDP sieht das Aus für die Nuklearwaffen vor. Die Luftwaffe scheint dagegen auch langfristig an ihrer „Daueraufgabe Nukleare Teilhabe“ festzuhalten. In der Luftwaffenführung wird sogar überlegt, das „Tornado“-Geschwader in Lechfeld und das Ausbildungszentrum in Holloman (USA) aufzugeben, um die Nukleare Teilhabe und Büchel zu retten. Würde jedoch die Ausbildung in den USA beendet, müsste die Luftwaffe wieder erheblich mehr Tiefflüge über dem dichtbesiedelten Deutschland durchführen.
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