München – In der CSU wächst das Unbehagen, das Amerika-Haus in München von seinem traditionellen Standort am Karolinenplatz zu verdrängen. Kultusminister Ludwig Spaenle, in dessen Landtagsstimmkreis das Amerika-Haus liegt, sagte der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagsausgabe), die „bisherige Form des Hauses als Ort der Begegnung“ solle weiter ermöglicht werden. Der frühere Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU) kündigte an, im Landtag für den vollständigen Erhalt des Bayerisch-Amerikanischen Zentrums im Amerika-Haus zu plädieren: „Darüber werden wir ausführlich diskutieren, und das ist nicht nur Sache der Opposition.“Auch der Botschafter der USA, Philip D. Murphy, setzt sich in einem Gastbeitrag für die „Süddeutsche Zeitung“ dafür ein, das Amerika-Haus am Karolinenplatz zu erhalten: „An seinem jetzigen Standort engagiert sich das Haus seit 1957 unermüdlich für den transatlantischen Dialog“, schreibt Murphy und verweist darauf, dass der Bau „in der Nachkriegszeit einen Kontrapunkt zur betondominierten Machtarchitektur des Nationalsozialismus“ gesetzt habe. Das bayerische Kabinett hatte Anfang August beschlossen, das Amerika-Haus am jetzigen Standort zu schließen und das Gebäude der Technikakademie Acatech zu überlassen. Murphy schreibt dazu: „Die öffentlichen Reaktionen auf den Ministerratsbeschluss vom 2. August zeigen jedoch, dass man in Bayern auch die Arbeit des Amerika-Hauses nach wie vor sehr zu schätzen weiß. Ich bin davon überzeugt, dass sich die Zielsetzungen der acatech und des Amerika-Hauses überschneiden und Chancen für Synergieeffekte bergen. Im Dialog mit der Staatskanzlei, dem Wissenschaftsministerium, dem Landtag und den betroffenen Institutionen werden wir weiter die bestmögliche Lösung für die Fortsetzung der Arbeit des Amerika-Hauses suchen.“ [dts Nachrichtenagentur]
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